Schlagwort: Jens Eichert

  • PSYT031 Die Rückkehr des Dr. Lurch

    Fast drei Jahre nach der letzten Sendung dieser Art war es längst mal wieder Zeit für eine „offene Sprechstunde“. Ganz auf sich gestellt beantworteten die drei Psychologen drei Stunden lang einen bunten Strauß an Hörerfragen. Den Einstand machten Nachfragen zu vorangegangenen Sendungen: Woran können auch Laien eine Borderline-Störung erkennen? Und wie ist das wirklich mit der Altersgrenze zur Diagnose von Borderline? Wie äußert sich das Goldene-Kind-Syndrom bei narzisstischen Eltern? Was wenn Arbeit krank macht – sei es durch Mobbing, Burnout oder Boreout? Und wie stehen die Psychotalker wirklich zu NLP? Seien wir ehrlich: Die alten Alben waren besser. Andere Hörer interessierten sich für die psychoanalytischen Theorien von Carl Gustav Jung, sein Verhältnis zur Esoterik, und seine Bedeutung für die Psychologie. Oder Hörer haben sich selbst im Thema Hochsensibilität wider erkannt und wollten wissen, was davon wissenschaftlich zu halten ist. Einen wesentlichen Teil machte jedoch auch ganz praktische Lebenshilfe aus, gespickt mit Erfahrungen vor allem aus Sebastians gutachterlicher Tätigkeit: Was gibt es an Unterstützung und Anlaufstellen für die Kinder psychisch Kranker Eltern (ein Teil der Antwort: nakos.de)? Welche Ausprägungen der Pflegeelternschaft gibt es, und mit welcher Einstellung sollte man als Pflegeeltern handeln (Hörempfehlung: der Kidz-Podcast)? Und wie geht man mit einem depressiven Partner am besten um? Oder auch schlicht mit Weltschmerz? Und über all dem schwebten viele Beispiele für das, was wissenschaftlich nachgewiesenermaßen falsch, noch unbewiesen, oder schon belegt ist – im besten Sinne eines wissenschaftlich-kritischen Podcasts zur Psychologie.

  • PSYT022 Daheim auf der Couch

    Nach der letzten Folge in der Ferne ging es diesmal vor allem um die Heimat. Drei Stunden lang drehten sich die Gedanken der drei Psychologen um den Gemeinsinn, um das Gefühl, „zu Hause“ zu sein, um Patriotismus und Nationalismus. Den Einstieg machte eine Hörerfrage, warum einem der Hinweg oft länger vorkommt als der Rückweg – der return trip effect -, wozu Sven sogar eine aktuelle Studie zitieren konnte. Nebenbei wurde die aktuelle wissenschaftliche Publikationspraxis ebenso kritisiert wie die Promotionspraxis bei Medizinern, während die Zeitschrift „Psychologie Heute“ für ihren ausgezeichneten Podcast-Geschmack gelobt wurde. Für das eigentliche Thema der Sendung war Jens Eichert zu Gast, ein Maler (und Lackierer!) aus Bad Segeberg, der mit der Initiative „Bad Segeberg – LEBT“ seine Heimatstadt schöner zu machen versucht. Besprochen wurde das Verhältnis von Bürgerinitiativen zu Lokalpolitik ebenso wie die Wirkung sozialer Medien auf die Selbstwirksamkeit und das Phänomen des slacktivism. In der zweiten Stunde ging es um die Elemente des Gemeinsinns (sense of community), die Definitionen von „zu Hause“ und „Heimat“ – einem sehr deutschen Phänomen -, um die unterschiedliche Mobilität von Menschen und den Stolz und die Scham dem eigenen Vaterland gegenüber. Etwas weiter gefasst diskutierten die vier die anzustrebende Balance zwischen Selbstvertrauen und Offenheit, die Intoleranz gegenüber Intoleranz und die praktische Relevanz von Jugendarbeit. Den Auftakt zur letzten Stunde machte wieder eine Hörerfrage: Kann ein kleiner Zwischenfall ein Trauma der eigenen Privatsphäre bewirken? Davon ausgehend ging es um Risikowahrnehmung und die Bedeutung der Medien im Ausländerhass, die allgemeine Angst von Menschen vor Veränderung und Verlust, und schließlich – ein ganz klein wenig – um das Feld der Gemeindepsychologie.