Schlagwort: Borderline
-
PSYT031 Die Rückkehr des Dr. Lurch
Fast drei Jahre nach der letzten Sendung dieser Art war es längst mal wieder Zeit für eine „offene Sprechstunde“. Ganz auf sich gestellt beantworteten die drei Psychologen drei Stunden lang einen bunten Strauß an Hörerfragen. Den Einstand machten Nachfragen zu vorangegangenen Sendungen: Woran können auch Laien eine Borderline-Störung erkennen? Und wie ist das wirklich mit der Altersgrenze zur Diagnose von Borderline? Wie äußert sich das Goldene-Kind-Syndrom bei narzisstischen Eltern? Was wenn Arbeit krank macht – sei es durch Mobbing, Burnout oder Boreout? Und wie stehen die Psychotalker wirklich zu NLP? Seien wir ehrlich: Die alten Alben waren besser. Andere Hörer interessierten sich für die psychoanalytischen Theorien von Carl Gustav Jung, sein Verhältnis zur Esoterik, und seine Bedeutung für die Psychologie. Oder Hörer haben sich selbst im Thema Hochsensibilität wider erkannt und wollten wissen, was davon wissenschaftlich zu halten ist. Einen wesentlichen Teil machte jedoch auch ganz praktische Lebenshilfe aus, gespickt mit Erfahrungen vor allem aus Sebastians gutachterlicher Tätigkeit: Was gibt es an Unterstützung und Anlaufstellen für die Kinder psychisch Kranker Eltern (ein Teil der Antwort: nakos.de)? Welche Ausprägungen der Pflegeelternschaft gibt es, und mit welcher Einstellung sollte man als Pflegeeltern handeln (Hörempfehlung: der Kidz-Podcast)? Und wie geht man mit einem depressiven Partner am besten um? Oder auch schlicht mit Weltschmerz? Und über all dem schwebten viele Beispiele für das, was wissenschaftlich nachgewiesenermaßen falsch, noch unbewiesen, oder schon belegt ist – im besten Sinne eines wissenschaftlich-kritischen Podcasts zur Psychologie.
-
PSYT030 Grandiose Liebesdienste
Am „Vorabend der Apokalypse“ drehte sich diesmal alles um die Liebe; zu sich selbst und zu anderen. Das psychologische Einstiegsthema waren Borderline und Narzissmus, beziehungsweise die Borderline-Persönlichkeitsstörung und die narzisstische Persönlichkeitsstörung. Welche Eigenschaften machen diese Störungen aus? Wie unterscheiden sich die beiden diagnostischen Standardwerke ICD und DSM in der Einordnung? Warum können Menschen, die sich selbst verletzen, Borderliner sein, müssen es aber nicht? Wie sind Persönlichkeitstest wie das Borderline-Persönlichkeits-Inventar (BPI) konstruiert, und was sagen sie aus? Warum sollten Persönlichkeitsstörungen bei Menschen unter 21 Jahren eigentlich nicht diagnostiziert werden? Welche Typen der narzisstischen Persönlichkeitsstörung gibt es? Wo kann es zur Komorbidität mit Borderline kommen, und wo vielleicht zu einer Verwechslung? Zwischendurch berichtet Sebastian auch von realen Fällen aus seiner gutachterlichen Praxis, und es wird wieder einmal die mangelnde psychotherapeutische Versorgung in Deutschland beklagt. Im Hauptteil ging es dann mit Gast Luise Bergmann um Online-Partnerbörsen. Luise ist Designerin und hat sich im Rahmen ihrer Master-Arbeit mit der Geschichte, Gestaltung (User Experience, UX) und Praxis von Online-Partnerbörsen auseinandergesetzt. Sie hat sich bei 50 der rund 2.500 deutschen Plattformen angemeldet und Interviews mit Nutzern zu ihrem Verhalten und Erleben der Online-Partnersuche geführt. Zwei lockere und informative Stunden wurde gesprochen u.a. über die Bandbreite an verschiedenen Partnerbörsen und das Dating-Verhalten ihrer Nutzer, über die Vor- und Nachteile einer größeren Auswahl an potenziellen Partnern, über Persönlichkeitsprofile und Matching-Algorithmen sowie über das Phänomen des „Ghostings“. Daneben ging es auch um Renate Bergmann, den Ashley-Madison-Hack, um Fake-Accounts und Bots, um die optimale Gestaltung von Fotos in Partnerbörsen (bevorzugt von Köpfen), um neuro-atypische Menschen, um das Lisdoonvarna Matchmaking Festival, um den Effekt von Schlaf auf die Zufriedenheit mit der Ehe sowie den Trainingseffekt von Partnerbörsen für Bewerbungsgespräche. Die Links zu den in der Sendung erwähnten Quellen und Büchern findet man wie immer auf psycho-talk.de.