PSYT019 Sprechstunde mit Dr. Lurch

Nach längerer, krankheitsbedingter Pause geht es endlich eine ganze Sendung lang (fast) nur um eingereichte Hörerfragen. Im Vorspiel widmen sich der frisch gebackene Doktor Bartoschek, der frisch vermählte Herr Rudloff und der frisch eingetroffene Hoaxmaster noch aktuellen Themen wie dem Wissensdurst e.V., der Notwendigkeit des Impfens, dem Tod von Leonard Nimoy und einem Kleid als optische Illusion, die die Welt spaltet.

masterrosineRichtig psychologisch wird es dann rund um mehr als 20 Hörerfragen: Wie hängen psychische Störungen miteinander zusammen und wie mit Stress oder körperlichen Beschwerden? Welchen Wert hat die Gaußsche Normalverteilung als Modell in der Psychologie – oder ist sie wertlos wie fast jegliche Statistik, wie Nassim Taleb in seinem Buch „Der Schwarze Schwan“ meint? Wie wichtig und wie gefährlich ist Schubladendenken, und wie kann man die Angst vor Fremdem (Xenophobie) abbauen? Wie organisieren sich die drei Podcaster bei ihren vielfältigen Projekten überhaupt, und was motiviert sie, sich mit Themen Esoterik, Alternativmedizin oder Hoaxes zu beschäftigen? Was ist psychische Gesundheit, was ist dran an Hypnose und was an Therapieansätzen wie ACT, MBSR und Achtsamkeit – inklusive Rosinenlutschen? Taugt der MBTI als Persönlichkeitstest, und könnte man Halluzinogene wie LSD gut zur Behandlung von psychischen Störungen einsetzen?

bartokaeppchenIm weiteren geht es um Wirkungen von Homosexualität und Transidentität, um den den Umgang mit Ess-Störungen und Verhaltensänderungen im allgemeinen, um die Wirkung von Märchen auf Kinder sowie um Depressionen im Kindesalter. Brauchen hysterische Boybandfans „am Morgen danach“ psychologische Betreuung? Hat Alexander seinen Starschnitt von Silvia Seidel noch? Erkennt Sebastian seine eigenen Psychosen? Und mit welcher paradoxen Intervention hat der „alte Fritz“ die Deutschen dazu gebracht, die  Kartoffeln trotz Migrationshintergrundes zu essen?

Zum Abschluss gab es noch einiges an Nachdenklichem und Praktischem zu Angehörigen und Arbeitgebern psychisch Kranker, dazu wie man jemanden auf seine möglichen psychischen Probleme anspricht, und inwieweit ein berufsbegleitendes Psychologie-Studium sinnvoll sein kann.

In den zwischenzeitlichen unvermeidlichen Werbeblocks werden unter anderem erwähnt der Podcast This Week in Germany (bei dem Sven einmal monatlich dabei ist), der Fireflycast (unter Beteiligung von Alexander), zahlreiche Bücher vor allem aus dem JMB-Verlag (dem Verlag, dem Podcaster vertrauen) und die Musikgruppen Axis of Awesome, Lagwagon und Scanner.


  • Download:

Kommentare

16 Antworten zu „PSYT019 Sprechstunde mit Dr. Lurch“

  1. Avatar von Severin
    Severin

    Euer Server liefert einen 404error. Hostet euer zeugs doch bitte so das es auch erreichbar ist.

    danke

    Severin

    1. Avatar von Sven Rudloff
      Sven Rudloff

      Hallo Severin,

      unsere uns zum Glück günstig überlassenen Server gehen am Veröffentlichungstag bei vielen gleichzeitigen Downloads trotz ihrer vergleichsweise hohen Qualität leider trotzdem schon mal in die Knie. Wer uns für unseren als Hobby und für Hörer kostenfrei produzierten Podcast das notwendige Geld für einen weiteren Serverausbau spenden möchte, ist herzlich willkommen.

      Viele Grüße
      Sven

  2. Avatar von Bettina Weise
    Bettina Weise

    Sebastian: „Die Kunst der Erziehung liegt darin, die richtigen Märchen für sein Kind zu wählen.“
    Oh nein, dann haben wir alles falsch gemacht!!! Ich habe meinen Kindern Märchen, Micky Maus-Hefte und – ja – Herr der Ringe vorgelesen, ohne darüber nachzudenken, was mein Erziehungsziel dabei ist. Dumm nur, dass der Einfluss der Eltern spätestens ab dem ersten Kita-Tag sowieso exponentiell sinkt. Vor Kurzem habe ich von meinem Sohn erfahren, dass er sich als Grundschulkind nachts heimlich „Akte X“ angesehen hat. Der blöde Kerl! Das hätte ich auch gerne gesehen – bin nur pflichtbewusst frühzeitig ins Bett gegangen, um tagsüber ausgeschlafen meinen Erziehungspflichten nachzukommen …

    1. Avatar von Sebastian Bartoschek

      Ja, Bettina, so kann man mich missverstehen. Wenn man sich Mühe gibt.

      1. Avatar von Bettina Weise
        Bettina Weise

        Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich auf „Leitsätze der Erziehung“ ziemlich empfindlich reagiere und inzwischen bei dem einen angekommen bin: „Die ganze Erziehung nützt nichts. Sie machen einem ja doch alles nach.“ 😉

        1. Avatar von bine
          bine

          Bettina: …….Fahr‘ mal runter! (um es einfach mal unsachlich zu sagen ;D) Mit Sicherheit war mit den paar Worten kein Erziehungsleitfaden gemeint, also hör‘ auf, irgendwelche Haare in der Suppe zu suchen. Und dass mit KiTaBeginn der Elterneinfluss v.a. „exponentiell“ sinkt, da fällt mir nicht eine Untersuchung ein, die das eindeutig untermauern kann 😉

          LG, entspanne mal und genieße einfach die Sendungen, die die Drei immer mal eben so nebenbei machen 😉

  3. Avatar von Michaela

    Zum Thema Transsexualität und Transidentität kann ich ein klein wenig beitragen. Ich hatte zwar noch nie eine Beziehung zu einem Mann, kann also auch nicht aus persönlicher Erfahrung sagen, wie Männer darauf reagieren, wenn sie erfahren, daß frau früher in der anderen Geschlechtsrolle gelebt hat. Ich kenne aber ein paar Frauen, die diesbezüglich ein paar Erfahrungen gemacht haben und deren Erfahrung war tendenziell eher so, daß die Männer dann sehr schnell Abstand von einem nehmen. Ich vermute mal, daß das daraus resultiert, daß sie Transfrauen als „umgebaute Männer“ sehen und Angst haben, wenn sie eine Beziehung zu so einer Frau einnehmen würden, als Schwul gelten würden. Es ist wahrscheinlich eine Mischung aus Homophobie und der nicht Akzeptans von Transfrauen als Frauen.
    Falls ihr euch mal mit einer oder mehreren Transfrauen unterhalten wollt, stehe ich euch gerne zur Verfügung bzw. kann euch auch eventuell entsprechende Gesprächspartnerinnen nennen.
    Liebe Grüsse vom Bodensee,
    Michaela (@michaela_w)

    1. Avatar von Nutzlos
      Nutzlos

      Dafür kenne ich aber keine geschiedene Transsexuelle! Ein früher Konflikt sortiert den Müll anscheinend gut aus! 🙂

  4. Avatar von Uwe

    Zum Thema Impfen und Co. – vermutlich für Euch Psychologen Basiswissen, für mich waren diese beiden Artikel sehr erhellend:

    – „Why people believe things you don’t believe
    – „The science of vaccine denial

  5. Avatar von twirsch
    twirsch

    Ich finde es ganz launig euch zu lauschen und hab‘ einiges Interessantes gelernt. Danke dafür.

    Bzgl. der Studiumsfrage würde ich allerdings ganz gerne ein paar Anmerkungen machen. Vielleicht habe ich euch falsch verstanden, aber ich hatte z.T. den Eindruck, dass ihr ein zu allgemeines Bild von den „Bologna-reformierten Studiengängen“ habt, das sich nicht mit mit meinen eigenen Erfahrungen und Beobachtungen deckt.

    1) Es klang so, als würdet ihr davon ausgehen, als seien Bachelor und Masterstudiengänge kürzer als die alten Magister/Diplomstudiengänge. Ein Bachelor an einer Universität dauert meistens 6, ein konsekutiver Master 4 Semester. Die meisten Studenten machen einen Master [1]. Also beträgt die Regelstudienzeit für die meisten Studenten 10 Semester. Das ist meines Wissens nach c.a. genau so lang, wie in den früheren Studiengängen.

    2) Es klang so, als wäre die Regelstudienzeit eine Maßgabe, die vorschreibt, wie schnell man fertig werden muss. Soviel mir bekannt ist, gab es die Regelstudienzeit als Einheit auch schon in Diplom und Magisterstudiengängen, die in erster Linie den Studenten als Rechtssicherheit diente. Die Regelstudienzeit hat für mich primär folgende Funktion: Das BAFöG-Amt pocht darauf. Wenn man nicht in der Regelstudienzeit fertig wird, gibt es kein Geld mehr, außer, man hat eine gute Begründung. Das ist meines Wissens nach kein Unterschied zu früher. Allerdings — und das zieht sich durch die ganze Debatte — ist Bildung eben Länder und z.T. sogar Hochschulsache. Die Unterschiede zwischen einzelnen Universitäten sind sehr groß und Bachelor und Masterstudiengänge sind nicht so einheitlich, wie das oft klingen mag. Ein 6 semestriger Bachelor umfasst 180 CP, und das ist schon das einzige, was definitiv feststeht. Wie diese CP berechnet werden und auf welche Fächer sie sich verteilen, ist sehr verschiedenen. Mal studiert man nur ein Hauptfach, mal ein Haupt und ein Nebenfach, an anderen Unis zwei Hauptfächer. Weiterhin können beispielsweise Hochschulen in ihrer Prüfungsordnung festlegen, dass man jedes Semester eine bestimmte Anzahl von Kursen/Creditpoints absolvieren muss o.Ä. An den beiden Unis, die ich aus eigener Anschauung kenne, war das aber nicht der Fall. Ich selbst habe die Studienzeit sowohl im Bachelor als auch im Master jeweils um die Hälfte verlängert und habe Kommilitionen, die teilwese noch mal deutlich drüber sind.

    3) Eine häufige Kritik ist, dass man in den neuen Studiengängen nicht nach Links und Rechts schauen könne. Das stimmt meiner Erfahrung so nicht. Wenn man das möchte, geht das schon. Nur — und ich denke das ist das Problem — möchten viele nicht. Das liegt aber weniger an strukturellen Beschränkungen, als an externen Erwartungshaltungen; man — das ging mir ja auch so — bekommt eingetrichtert, dass man möglichst schnell fertig werden muss. An manchen Unis „muss man sogar möchten“, weil das Studium einen freien Wahlbereich umfasst, der fachfremd gefüllt werden soll. Das ist natürlich wieder eingepasst in das System. Aber es hindert einen auch niemand daran, mehr Kurse zu machen, als nötig. Weiterhin sind in Masterstudiengängen nicht selten „Forschungsmodule“ integriert, in denen man sich selbst in freier Arbeit einem Thema widmet, ohne starre thematische Vorgabe.

    Mir ist natürlich klar, dass sehr vieles davon sehr subjektive Berichte sind, die wenig allgemeine Ausagekraft besitzen. Aber was ich sagen möchte: Die spezifische Umsetzung der Reform ist von Uni zu Uni unterschiedlich und allgemeine Aussagen wie „Das Studium ist verschult; die Studenten können nicht mehr nach Links und Rechts schauen“ decken sich einfach nicht mit meinen Erfahrungen und denen von Freunden. Das Problem ist eher das „Mindset“, als die Struktur.

  6. Avatar von twirsch
    twirsch

    Nachtrag: [1] Konkrete Studien dazu habe ich leider nicht gefunden und kann mich daher nur auf sekundäre Berichte, wie z.B. http://www.taz.de/!97838/ stützen.

  7. Avatar von Nutzlos
    Nutzlos

    Huuuch? 403er-Fehler? (Scheinbar alle Formate)

    Sehr schade, wenn man wegen Drosselung gerade mit 96KB/s unterwegs ist und bereits 44% (von der M4A-Variante) gezogen hat.

    Leider seedet auch keiner den Torrent (wobei das um 04:57 Uhr jetzt nicht sooo ungewöhnlich ist). Falls sich jemand bereit erklärt zu seeden, dann seede ich mit!
    Wobei wegen Drosselung meine Anbindung aber leider gerade nicht viel hergibt…

    Übrigens ein Hoch auf die Deutsche Beugung Englischer Wörter!
    ich seede
    du seedest
    er/sie/es seedet
    wir seeden
    ihr seedet
    sie seeden

    Auf komplett Deutsch würde es aber auch extrem seltsam klingen:
    „Leider besamt auch keiner den Sturzbach. Falls sich jemand bereit erklärt zu besamen, dann besame ich mit!“
    Ó_ò

    Da kommt mir gerade in den Kopf… Ich hoffe mal ihr habt nicht irgendeine Unterlassungskacke am Hals…

    vG, Nutzlos

    1. Avatar von Sven Rudloff
      Sven Rudloff

      Wir hören gelegentlich mal von technischen Schwierigkeiten (im wahrsten Sinne des Wortes meist temporärem technischen Schluckauf). So wohl auch hier – kein Problem beim Zugriff. Vielleicht hing da heute morgen um kurz nach sechs irgendein Reboot oder ähnliches zwischen dem Episodenserver und Deinem Download dazwischen… 🙁

  8. Avatar von Nureinkleinwenigharthörig
    Nureinkleinwenigharthörig

    Hallo ihr Lieben,

    vielen Dank für euer Angagement – ich höre euch immer wieder gerne zu.

    Ich würde gerne mal wissen wollen, warum die Tonqualität so verschieden ist.

    Sven Rudlloff: 1A mit Sternchen
    Alexander Waschkau: so 2-3
    Sebastian Bartoschek: unterirdisch

    Lieben Gruß

    Prof. Bienlein

    1. Avatar von Sven Rudloff
      Sven Rudloff

      Hallo Professor,

      Ich bin derjenige, bei dem die Aufnahmen (für die jüngeren Folgen) ins Gerät laufen, d.h. mein Ton kommt direkt auf die Spur, während Alexander und Sebastian noch durch Skype laufen. Sebastians Technik hat sich die letzten beiden Folgen deutlich gebessert, aber das Sprechen ins Mikro und die Nutzung einer Räuspertaste braucht noch ein wenig Konditionierung. 😀

Schreibe einen Kommentar zu Sven Rudloff Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.